Chirurgie von Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
Die Chirurgie der Schilddrüse umfasst die operative Behandlung
von benignen (gutartigen) und malignen (bösartigen) Erkrankungen.
Bei der Vergrößerung der endokrinen Drüse (Hormonproduktion)
mit einem oder mehreren Knoten (Struma uni- / multinodosa) werden
über einen kleinen, querverlaufenden Hautschnitt im unteren Bereich
des Halses die veränderten Anteile entfernt. In dem besonderen Fall
einer Immunthyreopathie (Autoaggressionserkrankung, Morbus Basedow) wird nur ein kleiner Teil des Organs belassen, um die Auswirkungen der erhöhten Hormon- und Antikörperproduktion zu korrigieren.
In jedem Fall wird intraoperativ, also noch während des Eingriffs, eine feingewebliche Untersuchung der entnommenen Organanteile (Schnellschnitthistologie) durchgeführt, um möglichst sicher zwischen benignen und malignen Erkrankungen unterscheiden zu können. Sollte eine bösartige Neubildung (Schilddrüsenkarzinom) vorliegen, so muss in Abhängigkeit von Zellart und Ausmaß entweder nur eine Hälfte oder das gesamte Organ (Thyroidektomie) entfernt werden. In jedem Fall können auch sehr große und in den Brustkorb reichende Schilddrüsen (retro- / intrathorakale Struma), die häufig auch zu Atembeschwerden und Schluckstörungen führen, erfolgreich operiert werden. Falls erforderlich wird auch die Nachbehandlung mit Jod und Schilddrüsenhormonen oder Radiojodtherapie und Bestrahlung bei malignen Erkrankungen noch während des stationären Aufenthaltes eingeleitet.

 

Univ.-Prof. Dr. Karl Glaser
Facharzt für Chirugie
Vorstand der 2 Chirugieschen Abteilung im Wilhelminenspital
ehem. Leiter des Ludwig-Bolzmann-Institutes
für Schilddrüsenerkrankungen